Tag und Nacht

Allmorgendliches Grauen, alltägliche Behauptung, allnächtliche Versöhnungs-Versuche…
im ruhigen Atmen größtmöglicher Stille, um das Unbegreifliche, doch seit jeher Ersehnte des ganz und gar Anderen vielleicht hören zu können, wenn es schon kaum mehr vorstellbar zu sein scheint und all die Bilder – mal unglaubwürdig, mal zweifelhaft – längst nichts mehr beitragen können zu dem, was Erkenntnis davon sein sollte und irgendwann einmal sein wollte?
Nein, das zählt nicht; ich zähle nicht. Mich rechnet nicht dazu. Mit mir ist nicht zu rechnen. Ich bin unzurechnungsfähig. Und nur davon wäre zu erzählen, wenn zu später Stunde abgerechnet werden müsste.
Das Bild einer schweigenden Ebene. Jemand nähert sich von ganz weit hinten. Und von Weitem ist schön zu sehen, wie er geht, nein: schreitet.
Um zu sich zu kommen, ist es nötig, auch von sich ausgehen zu können. Alles Gelingen zeigt: was noch zu tun bleibt, also fast alles. Vielleicht muss oft auch nur gestorben werden, weil der Kopf zu voll geworden ist, weil es zu viele unerledigte und offene Gedanken-Rechnungen gibt, oder weil der Gedanke: DU bist da, um ES zu schaffen, angesichts der Fülle dessen, was dies bedeuten könnte, geradezu erzwingt, endlich aufzugeben.

Und nur weil die Lust und Schönheit mancher Augenblicke vergessen lässt, soll all dies ein Leben lang ganz und gar unwichtig sein?

Mein Wort für den heutigen Tag: “Lebens-Grund-Erfahrungen”.