bookmark_borderDie Bilder

Das Bild vom Finden der Bilder – die Bilder vom Finden des Bildes – das Abbild und seine Geschichte, möglicherweise beginnend beim ersten Blick ins Wasser: ich sehe, wie ich aussehe? Und gleich beim ersten Mal stimmt das Abbild nicht überein mit dem Original; der Blick in den Spiegel sieht seitenverkehrt.
Seither ist das Bild, auch als versprochene Wahrheit, eigene Realität geworden. Doch der Spiegel und all seine Fortsetzungen geben nur vor, die Wirklichkeit selbst zu zeigen. Und so ist jeder Blick und jede Ansicht diesem Irrtum unterlegen, ohne es sehr oft zu wissen.

bookmark_borderVorhang

Wenn ein Märchen zu Ende erzählt ist, wenn auf der Schlusseinstellung eines Films der Abspann zu sehen ist, wenn der Schiedsrichter mit dem letzten Pfiff das Spiel beendet oder sich die Schauspieler auf der Bühne ein allerletztes Mal verbeugen, ehe das Saallicht angeht und sich auf nächtlicher Straße eine Gruppe von Menschen in verschiedenen Richtungen voneinander entfernt … Also, immer dann, wenn etwas vorbei ist und noch nichts in Sicht, was schon wieder Anfang genannt werden könnte, trägt uns das soeben Erlebte eine Zeit lang in den Tag oder in die Nacht und ermöglicht – wie vielleicht nur dann – ein Nachsehen, auch bei uns selbst, als Besinnung und Innehalten, als zeitloses Erinnern an namenlose Heimat. Und der Nachhauseweg erhält mit einem Mal ungewohnte Aufmerksamkeit.