bookmark_borderSilvester-Nacht-Stille (2014 / 2015)

"Nur wir Verletzten hören die Schönheit und sehen die Weite…und wir behaupten uns immer wieder als Rätsel…"1 

                               "…überzählig in den goldenen Städten

                               und im grünenden Land…" 

 …ausharrend und den Gedanken, sie beschreibend, wie sie kommen und gehen, sich anvertrauend, um das Glück und Leid allen Erkennens schmecken zu lernen?  Es sind die Splitter der je eigenen Welt, aufgezeichnet, in gewisser Weise, auch für die Welt da draußen. Doch dies – es kann nicht anders sein – bedeutet immer Einsamkeit.

1 Peter Handke: "Über die Dörfer"

2 Ingeborg Bachmann: "Exil" (Gedicht)

 

Des Windes Stille

auf weitem Feld –

dies ist kein Ort, kein Land mehr

für Worte, die bleiben.

Es fliehen in Windes Eile

die letzten davon.

bookmark_borderBotschaften

Am Anfang war das Bild

als Schatten an der Höhlen-Wand

als Angesicht im Wasser-Spiegel

und gleich beim ersten Anblick: Täuschung!

 

Den Bildern folgen die Gesänge

verstummter Zauber ferner Klänge.

 

Auf Steinen zeigen frühe Meister

wortlos die Spuren jener Geister:

geheime Zeichen weiser Ahnen

die an ein ewig’ Rätsel mahnen.

bookmark_borderNachtscherben

Nachtscherben – Bilder, die verbluten

vielleicht morgen wieder: hügelaufwärts gehen

weiterblättern bei den Bäumen

Himmel stürmisch – Winternähe

weiterschreiten, bleiern droht das Bleiben

Schrei der Krähe, unerhört

vielleicht morgen wieder: nach dem Rechten sehen?