bookmark_borderNach(t)Fragen

Wenn wir die Struktur und die Kapazität unseres, mit Milliarden Neuronen vernetzt arbeitenden, Gehirns bewundern, bewundern wir es dann vielleicht auch deshalb, weil die in Millionen Jahren entwickelte Architektur und Komplexität – geradezu systemimmanent – wünscht und verhindert, seine Tätigkeit exakt und erschöpfend zu erforschen? Oder ist dies nur eine kleine, einsame Hoffnung eines dieser Milliarden Gehirne?

Was oft als Lösung bezeichnet wird, verdankt sich dem Zählbaren,  ist also Ergebnis. Jedes Ergebnis beruht auf einer Vereinbarung, deren fernste Wurzel oder Quelle das Zählen gewesen sein mag und wovon das daraus abgeleitete logische Denken bis heute er-zählt.       

Was es immer geben muss, sind also Einwände. Was einwandfrei ist (oder erscheint), kann nichts mehr beitragen zur Erkenntnis, jedenfalls vorläufig.

Kann das Leben nicht auch als Beweis dafür gelten, dass die Mehrzahl der Fragen, die es stellt, statt wahrheitsgemäß beantwortet zu werden, v.a. neue Fragen aufwirft, die…usw.?

Stell dir vor: Beliebig viele persönliche, politische und wirtschaftliche Geheimnisse der Vergangenheit und Gegenwart würden in einer Art fundamentalem „whistle-blowing“ öffentlich bekannt gemacht werden. Würde sich dann nicht zeigen, wie lächerlich (und verlogen) all die moralischen, religiösen und sonstwie „begründeten“ Maximen und Maßstäbe des menschlichen Zusammenlebens seit jeher waren und sind?
Meine Wahrnehmung: Nimm (und halte nicht unbedingt und fraglos) für wahr, was sich ereignet und geschieht.

bookmark_borderNacht-Ziele

Jedem Anfang wohnt ein Ende inne, und der Zauber existiert nur, um darüber hinweg zu täuschen. Das ist seine Aufgabe, gar sein Beruf als Zauber-Kunst, der Kunst der Täuschung, der Vorspiegelung falscher Tatsachen. Kein Künstler, der davon nichts ahnen will und wollte!
Euch wortgewaltigen und –gewandten, langen Schatten längst vergangener Zeiten vertraue ich an, dass noch genügend Geheimnsse erhalten blieben, weil es sie geben muss, um nicht ohnmächtig zu Boden zu sinken beim Anblick dessen, was weder Tageslicht noch Bühnen jeglicher Art scheut. Das Gute ist das Unwahre, das Böse auch.
Auch der Langstreckenläufer erreicht irgendwann sein Ziel, sofern er nicht vorher zusammenbricht. Langstreckenläufer ohne Ziel sind langweilig.
Der Wege Eigensinn – der eigenen Wege Sinn…
Wer (mit)bestimmen will, sollte seine Stimme erheben, statt sie abzugeben. Und wer nicht darauf warten will, „erlöst“ zu werden, möge selbst nach Lösungen suchen.
Eine Minute genügt, um täglich neu, und jedes Mal, was die Lösung angeht, vergeblich über die Grenzen des Erkenntnisvermögens nachzudenken –  vergleichbar einem Ausflug oder einem Spaziergang durch den Park, der bei jeder Wiederholung Bekanntes in einem anderen Licht erscheinen lässt.
Eine noch so kleine Einheit der Lebenswelt, etwa jene von ein Paar Schuhen, führt binnen kurzer Zeit des Fragens nach ihren Daseinsgründen in die Irre des nicht mehr gedanklich Organisierbaren, obwohl sie doch – für sich – durchaus zweifellos organisiert ist.
Es wurde gemessen, dass nur etwa ein Prozent dessen, was sich innerhalb unseres Blickfelds befindet, „scharf gestellt“ werden kann. In diesem Moment bilden ca. 12 Großbuchstaben der PC-Tastatur den scharf gestellten Ausschnitt meines Blickfelds.

Zwangshandlungen, Panikattacken oder sonstige „harmlosere“ (Ver-)Störungen begleitet in irgendeiner Weise die diffuse Angst, den Überblick zu verlieren, und dass dies jeden Moment geschehen könnte, steigert die Symptomatik bis ins Unerträgliche. Dabei ist ein Überblick ja ohnehin nur annähernd und sehr begrenzt möglich; nie gelingt er ganz. Und ist nicht – unübersichtlich, hinterrücks – auch mit jener Angst der Wenigen zu rechnen, die allzu viel an Überblick der Vielen fürchten? Wie also lässt sich dennoch überblicken, was benötigt wird, um der – jederzeit angriffsbereiten – Angst so zu begegnen, dass eben nicht mehr gilt: „Angst essen Seele auf“ (R. W. Fassbinder)?

„Du bist die Aufgabe. Kein Schüler weit und breit.“ (Franz Kafka, Tagebücher) Weit und breit auch kein Lehrer, der ersatzweise befugt wäre, sie zu stellen. Also stell dich selbst dem fortgesetzten In-Frage-Stellen des Gegebenen. Nur was fraglich ist, verdient es, Aufgabe zu sein oder zu werden. So wünschenswert es ist, dass darüber ein freier Wille entscheiden möge, so wenig konnte die Frage nach den Bedingungen seiner Möglichkeit bislang beantwortet werden. Erkenne deine Aufgabe und bezweifle sie; bleibe ein Unsicherer.

Davon unberührt, jetzt gleich aufzustehen, hinauszugehen und jeden Schritt (oder wenigstens einige Schritte) als unwiederholbaren Moment und Teil eines Lebensweges zu erleben – wäre das nicht eine Befreiung?

bookmark_borderNacht-Ziele

Jedem Anfang wohnt ein Ende inne, und der Zauber existiert nur, um darüber hinweg zu täuschen. Das ist seine Aufgabe, gar sein Beruf als Zauber-Kunst, der Kunst der Täuschung, der Vorspiegelung falscher Tatsachen. Kein Künstler, der davon nichts ahnen will und wollte!     
Euch wortgewaltigen und –gewandten, langen Schatten längst vergangener Zeiten vertraue ich an, dass noch genügend Geheimnsse erhalten blieben, weil es sie geben muss, um nicht ohnmächtig zu Boden zu sinken beim Anblick dessen, was weder Tageslicht noch Bühnen jeglicher Art scheut. Das Gute ist das Unwahre, das Böse auch.
Auch der Langstreckenläufer erreicht irgendwann sein Ziel, sofern er nicht vorher zusammenbricht. Langstreckenläufer ohne Ziel sind langweilig.
Der Wege Eigensinn – der eigenen Wege Sinn…
Wer (mit)bestimmen will, sollte seine Stimme erheben, statt sie abzugeben. Und wer nicht darauf warten will, "erlöst" zu werden, möge selbst nach Lösungen suchen.

Eine Minute genügt, um täglich neu, und jedes Mal, was die Lösung angeht, vergeblich über die Grenzen des Erkenntnisvermögens nachzudenken –  vergleichbar einem Ausflug oder einem Spaziergang durch den Park, der bei jeder Wiederholung Bekanntes in einem anderen Licht erscheinen lässt.

Eine noch so kleine Einheit der Lebenswelt, etwa jene von ein Paar Schuhen, führt binnen kurzer Zeit des Fragens nach ihren Daseinsgründen in die Irre des nicht mehr gedanklich Organisierbaren, obwohl sie doch – für sich – durchaus zweifellos organisiert ist.

Es wurde gemessen, dass nur etwa ein Prozent dessen, was sich innerhalb unseres Blickfelds befindet, "scharf gestellt" werden kann. In diesem Moment bilden ca. 12 Großbuchstaben der PC-Tastatur den scharf gestellten Ausschnitt meines Blickfelds. 

Zwangshandlungen, Panikattacken oder sonstige "harmlosere" (Ver-)Störungen begleitet in irgendeiner Weise die diffuse Angst, den Überblick zu verlieren, und dass dies jeden Moment geschehen könnte, steigert die Symptomatik bis ins Unerträgliche. Dabei ist ein Überblick ja ohnehin nur annähernd und sehr begrenzt möglich; nie gelingt er ganz. Und ist nicht – unübersichtlich, hinterrücks – auch mit jener Angst der Wenigen zu rechnen, die allzu viel an Überblick der Vielen fürchten? Wie also lässt sich dennoch überblicken, was benötigt wird, um der – jederzeit angriffsbereiten – Angst so zu begegnen, dass eben nicht mehr gilt: "Angst essen Seele auf" (R. W. Fassbinder)?      

"Du bist die Aufgabe. Kein Schüler weit und breit." (Franz Kafka, Tagebücher) Weit und breit auch kein Lehrer, der ersatzweise befugt wäre, sie zu stellen. Also stell dich selbst dem fortgesetzten In-Frage-Stellen des Gegebenen. Nur was fraglich ist, verdient es, Aufgabe zu sein oder zu werden. So wünschenswert es ist, dass darüber ein freier Wille entscheiden möge, so wenig konnte die Frage nach den Bedingungen seiner Möglichkeit bislang beantwortet werden. Erkenne deine Aufgabe und bezweifle sie; bleibe ein Unsicherer.

Davon unberührt, jetzt gleich aufzustehen, hinauszugehen und jeden Schritt (oder wenigstens einige Schritte) als unwiederholbaren Moment und Teil eines Lebensweges zu erleben – wäre das nicht eine Befreiung?

bookmark_borderWas bleibt…

PROLOG-ENTWURF zu:
Bleibst du, wenn du gehst?“ – Theaterstück von Christian Lex
(Für Christian, Matthias, Michaela und Stefanie)
Die vier Spieler begehen die Bühne, kreuz und quer; sie sprechen einander nicht direkt an, sondern entweder ins Publikum oder ins „Leere“. Keiner von ihnen ist konkret als „Gehender“ gemeint; jeder (auf der Bühne, im Saal und überall) könnte es sein.Es ist ein Kreisen (auch optisch) um den Verlust und um das, was dennoch bliebe.
J:             Du gehst?
F:            Ja, was sonst?
H:           Aber, wie?
L:            Geh nicht, bleib da, irgendwie!
F:            Es geht nicht!
L:            Vielleicht doch?
J:             Ja, bleib einfach!
H:           Ich muss aber gehen.
F:            Aber du kommst wieder!
L:            Wer weiß?
H:           Ich weiß nicht.
Alle:       Wir alle werden einmal gehen, jeder, irgendwann.
J:             Ich muss – jetzt – bald!
Alle:       Aber etwas bleibt, wenn du gehst?
F:            Eine Zeit lang?
Alle:       Vielleicht sogar – für immer?
BLACK

bookmark_borderNachtLicht

Das nächtliche Denken führt und verführt mitunter dazu, die heraufziehenden Tage vorausträumend und, als verschwimmend fragliche Zukunft, gering zu schätzen, ja sogar flüsternd zu fragen: Hätte all das „lichtscheue Gesindel“ nicht ein wenig mehr nachsichtige Beachtung verdient, wenn die Nacht als „Freundin der Wahrheit“ bezeichnet werden konnte und dafür gilt?

Die (Nacht)Gedanken sind immerhin frei genug, um für möglich zu halten, dass die ihnen zugesprochene Freiheit eine Illusion ist, bzw. es sich überhaupt ganz anders verhalten könnte. Insofern ist es praktisch oder tatsächlich bedeutungslos, wie frei ich mich fühle, sobald ich entdecke, wie und mit welchem Interesse versucht wird, mir einen Tauschwert für die Ware Freiheit einzureden; beispielsweise und aktuell, vermutlich auch sehr gern (wie es zurzeit überall dienstfertig schallt), angeboten vom deutschen Bundespräsidenten persönlich, als pseudo-intellektuelle Gleichung, in der Freiheit zur Verantwortung umgetextet wird.

LICHT, soviel wird täglich klarer, gibt es nur jenseits all jener, dank ihrer Geschwätzigkeit, Gewählten:

„Wir machen hier was für das Leben, also machen wir auch was gegen rechts.“ – O-Ton in einer Reportage, die von einem Bürger einer Kleinstadt im Nordosten Deutschlands berichtet, der dort, wo es inzwischen 15% Nazi-Wähler gibt, ein Theater betreibt.
„Mehr als Trost ist: Auch du hast Waffen.“ Franz Kafka, Tagebücher (1923)