Der Sprache auf der Spur und ihren Spuren rückwärts folgend, gelangt man irgendwann unmittelbar auch dorthin, wo sie sich einst mit Notwendigkeit entwickelte und bis heute immer neu entsteht: in einen Teilbereich des menschlichen Gehirns. Und was von dort an Sprachmaterial und -elementen gedanklich nach außen drängt, muss, bei genauerer Betrachtung (und nicht erst seit der Erforschung der Tätigkeit neuronaler Netze) für alles andere als frei gelten; und was schließlich, mehr oder weniger “gedankenlos”, zur Sprache kommt, ist es vermutlich noch weniger.
Warum also gibt es nicht längst Sprachdetektive, z.B. als zusätzliche Kategorie innerhalb des Kabaretts, die täglich, oder wenigstens wöchentlich, aufdecken, wie sehr die völlig “freimütig” (?) geäußerten Volksverdummungs-Vokabeln, von “Null-Wachstum” bis “Zukunftsfähigkeit” oder von diversen Stimmungen und Eigenschaften, die sinnloserweise jedenfalls als “nicht wirklich” solche… usw. charakterisiert werden, an der fortgesetzten Konstruktion einer politisch-medialen Realität beteiligt sind, die sich zunehmend und jenseits von jeglichem Wahrheitsgehalt breitgemacht hat.
Der Sprache auf der Spur? Warum nicht zunächst mal jedem (großen) Wort misstrauen, weil jedes Wort, indem es Kind der Menschen einer bestimmten Zeit ist, verbergen könnte, welches Interesse bei seiner Entstehung, sozusagen: verdeckt im Hintergrund, die Regie führte?
Nachgerufen
Berichte, wie die Augen schauen.
Erzähle, wie die Hände schweigen.
Vergiss nicht, wie das Unsichtbare
bereit ist für der Dinge Zauber.
Nicht zuletzt, sondern ganz zuerst geht es um die Bedeutung der und des
Unbedeutenden bzw. des scheinbar Bedeutungslosen, um die allersorgsamste
Pflege der Nachbarschaft zu den kleinen Dingen.
(⇒ Nietzsche und die Griechen…)