bookmark_borderNovembernacht

Letztes Gehen

der Absätze Takt und Ton

Nachtballett durch Regenschleier

aufbewahrt für verspätete Klagen

erfrorener Astern

auf unnahbarem Spiegelgesicht.

 

Die Nähe der Worte

einander belauschend

zum Schweigen gebracht

vom Gleichmaß des Regens

einer Novembernacht.

bookmark_borderDas Eigentliche

Das Eigentliche: was mir eigen ist; jede Objektivierung begleitet die Überheblichkeit, das Eigene könne darüber hinaus wesentlich sein; wesentlich zur Wahrheit beitragen könnte allenfalls die Anerkennung der Beschränktheit des jeweils Eigenen. Danach auch zu leben – das wäre es, eigentlich.

bookmark_borderDer Erzähler

Der Erzähler zählt nicht seine Wörter, seine Sätze oder die Seiten; für ihn zählen die Stunden und Tage, die das Erzählen beförderten. Der Erzähler zählt erst, wenn die Zahl seiner Leser/innen kaum mehr zu zählen ist.

„Erzähl‘ mir nichts“ – das heißt so viel, wie: „Mach‘ mir nichts vor, das stimmt ja doch nicht, was du erzählen willst.“

Was immer stimmt, das sind die Zahlen. „Die Zahlen sprechen eine andere Sprache“, hören wir täglich. Oder, wer nicht (bis drei) zählen könne, tauge nichts, sei dumm. Die Zahlen selbst werden zur Wahrheit erklärt. Der Erzähler aber kommt nur vom „Hundertsten ins Tausendste“. Er zählt nichts, er zählt nicht – normalerweise.