Leben

Von Wort zu Wort, von Sehnsucht zu Sehnsucht, von Nacht zu Nacht, von Schmerz zu Schmerz voranschreiten? Und nie: fraglos.

Ewiges Zweifeln, verzweifelndes Sehnen, Verwerfen und Wiederholen, Verfluchen, Flüchten und der Versuchung widerstehen, die Vergeblichkeit herbeiwünschen und anerkennen, vertrauen und misstrauen, verwünschen und nie, nie: erhoffen! Mit dem Schlimmsten rechnen und darauf nie gefasst sein; denn es gibt nur dieses eine fragwürdige Leben, um die richtigen Fragen ausfindig zu machen.

Abend

Alles Wesentliche kommt aus der Stille und mündet dort auch wieder: zeitlose Heimat des Schweigens, wie sie zwischen Worten, Sätzen, Gedanken oder Menschen aufleuchtet, vergänglich und unzerstörbar im gleichen Atemzuge.
Es mag sein, dass das Schweigen in unserer geschwätzigen Zeit die größtmögliche subjektive Freiheit bedeutet, als Rückzug und gleichzeitiger Angriff auf die Sinnlosigkeit durch Besinnung: alles mag umsonst und längst zu spät sein, aber noch nicht sofort und jetzt – Selbstmordverhinderungsstrategie oder Annäherung an Wahrheit – heute wahr – heute war ein Tag – nicht gut, nicht schlecht, doch erlebenswert.

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