bookmark_borderUn-Worte

(Vorläufiger Vorschlag für die) Unworte der Jahre 2012 – 2014, aus dem „ganz entspannten und echt unaufgeregten“ Jargon der Uneigentlichkeit (⇒ Habermas) und seiner Lautsprecher des Sports, der Politik, der Talkshows usw.:

nicht wirklich / unglaublich / spannend / lückenlose Aufklärung / an dieser Stelle / am Ende des Tages / der festen Überzeugung / definitiv / ein Stück weit / sensationell / unfassbar…

bookmark_borderNachtscherben

Nachtscherben – Bilder, die verbluten

vielleicht morgen wieder: hügelaufwärts gehen

weiterblättern bei den Bäumen

Himmel stürmisch – Winternähe

weiterschreiten, bleiern droht das Bleiben

Schrei der Krähe, unerhört

vielleicht morgen wieder: nach dem Rechten sehen?

bookmark_borderNachtnotiz 9

Allnächtliche Nachrufe, Nachworte, Nachtworte –  ins Dunkle gedacht,, unausgesprochen, fast unausweichlich; und auch diese Freiheit führt direkt in  Friedrich Nietzsches „Einsamkeit der Wälder“. Empfänger: meist unbekannt, nicht zu ermitteln. Und dennoch: tägliches Sollen als Sein gegen das Haben; es sei denn als Angst, Tag für Tag überwindbar, nie endgültig. Aber das ist nicht zu beklagen.

Zwischen zwei Waldwegen, die ungefähr parallel zueinander verliefen, der eine etwas oberhalb des anderen, versuchte er, mehr auf und ab steigend als gehend, die einmal gewählte Richtung nicht aus den Augen zu verlieren. Manchmal wechselte er, absichtslos und ohne jeglichen Impuls dazu, das Tempo. Wenig später war ihm dieses auf und ab steigende Gehen als eine gültige Auskunft über die Freiheit erschienen.